Schlaflosigkeit ist ein weit gefasster Begriff. Schlaflosigkeit reicht von Einschlafschwierigkeiten aufgrund von Nervosität über kurzfristige Unfähigkeit, die Nacht durchzuschlafen, z. B. aufgrund von Stress, bis hin zu ernsthaften Störungen, die sich in langfristigem Schlafentzug äußern. In manchen Fällen nimmt die Schlaflosigkeit die Form eines ernsthaften Gesundheitsproblems an. Schwere, chronische Schlaflosigkeit kann zu extremer Erschöpfung und sogar zu schweren Komplikationen wie Herzerkrankungen, Depressionen oder Diabetes führen.
Eine häufige Ursache für Schlaflosigkeit ist ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus und die Nichteinhaltung der Schlafhygiene. Das Problem kann auch eine psychologische Ursache haben oder auf bestimmte Krankheiten zurückzuführen sein. Das Risiko von Schlaflosigkeit steigt mit dem Alter. Bei jungen Menschen wird das Problem am häufigsten durch einen unregelmäßigen Lebensstil verursacht, bei Menschen mittleren Alters sind die Ursachen unterschiedlich, aber sehr oft sind es Stress und Angstzustände. Bei älteren Menschen hingegen steht die Schlaflosigkeit meist im Zusammenhang mit natürlichen Alterungsprozessen des Gehirns oder Erkrankungen des Nervensystems (z. B. Alzheimera-Krankheit). Erfahren Sie alles über die Ursachen von Schlaflosigkeit und wie man sie bekämpfen kann.
Was ist Insomnie (Schlaflosigkeit)?
Von Schlaflosigkeit ( Insomnie) spricht man, wenn der Körper nicht genügend Schlaf bekommt, um richtig zu funktionieren, oder wenn die Qualität des Schlafs nicht angemessen ist (z. B. wenn die Schlafphasen gestört sind und ein Mangel an Tiefschlaf besteht). Der Schweregrad der Erkrankung kann variieren, sie kann vorübergehend, kurzlebig oder chronisch sein, und sie kann sich auf unterschiedliche Weise äußern.Es kann sich auch auf unterschiedliche Weise äußern, von Einschlafproblemen über zu frühes Aufstehen am Morgen bis hin zu völligem Schlafentzug.
Schlaflosigkeit wird diagnostiziert, wenn man mehr als drei Nächte pro Woche Schwierigkeiten hat, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Schlaflosigkeit kann die Folge einer somatischen oder psychischen Störung sein. Man unterscheidet zwischen der so genannten primären und sekundären Schlaflosigkeit. Primäre Schlafstörungen, einschließlich der primären Insomnie, treten spontan auf und stehen in keinem Zusammenhang mit anderen medizinischen Erkrankungen. Die sekundäre Schlaflosigkeit hingegen tritt im Rahmen anderer Krankheiten oder psychiatrischer Beschwerden auf (z. B. bei Menschen mit Angststörungen) und ist eines ihrer Symptome.
Schlaflosigkeit bei jüngeren Menschen ist häufig mit dem so genannten Syndrom der verzögerten Schlafphase verbunden. Sie ist das Ergebnis eines bestimmten Lebensstils, bei dem es zu einer Verschiebung des Tagesrhythmus kommt – wir sind nachts aktiver, während der Morgen und der Vormittag unsere Schlafzeiten sind.
Bei älteren Menschen ist die Schlaflosigkeit sehr häufig mit dem so genannten beschleunigten Schlafphasensyndrom verbunden. In diesem Fall tritt die Schläfrigkeit bereits in den frühen Abendstunden auf. Bei dieser Störung wacht der Patient sehr früh auf, z. B. um 3-4 Uhr morgens, und kann nicht wieder einschlafen. Diese morgendliche Schlaflosigkeit kann nicht nur für den Patienten störend sein (er/sie steht nicht völlig erholt auf und wird tagsüber schnell müde), sondern auch für die Familie.Müdigkeit), aber auch für die Familie (ihr Schlaf wird bekanntermaßen durch die sehr frühe Aktivität der Person, die unter einer beschleunigten Schlafphase leidet, gestört).
Warum ist Schlaf so wichtig?
Ein gesunder Schlaf ist eine Voraussetzung für einen gesunden Körper und Geist. Während des Schlafs werden die Zellregenerationsprozesse aktiviert, Mikroschäden im Gehirn repariert und alle Informationen im Gehirn geordnet. Während der Nachtruhe findet auch die körperliche Regeneration statt, und es werden Energieressourcen für den nächsten Tag gespeichert.
Bereits nach 1-2 schlaflosen Nächten lässt unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit nach. Jede aufeinanderfolgende Nacht ohne Schlaf oder mit zu wenig oder schlechtem Schlaf belastet den Organismus mehr und mehr und führt zu vermehrten Funktionsstörungen.
Arten von Schlaflosigkeit
Es gibt 3 Arten von Schlaflosigkeit:
- Gelegentliche (vorübergehende) Schlaflosigkeit – tritt in der Regel als Folge von Ereignissen auf, die starke Emotionen oder hohen Stress ausgelöst haben. Die Unfähigkeit, einzuschlafen oder ruhig durchzuschlafen, vergeht nach einer Nacht oder maximal ein paar Tagen.
- Kurzfristige Schlaflosigkeit – dauert einige Tage bis einige Wochen. Sie wird in der Regel durch starken Stress, nervliche Anspannung, Veränderungen im Leben, Probleme im Privat- oder Berufsleben verursacht. Sie können auch die Folge chronischer Schmerzen in einem Körperteil oder eines der Symptome einer Krankheit sein.
- Chronische Schlaflosigkeit – diese Art von Schlaflosigkeit ist sehr anstrengend, gesundheitsschädlich und birgt das Risiko vieler Krankheiten. Sie dauert mehr als einen Monat an und verursacht schwerwiegende Auswirkungen in Form von Erschöpfung, einer deutlichen Verschlechterung der Stimmung und der geistigen Arbeit sowie einer Abnahme der Vitalität. Sie äußert sich durch einen flachen Schlaf, häufiges Aufwachen während der Nacht oder sogar völliges Fehlen von Schlaf. Die häufigsten Ursachen sind psychische Störungen, Suchterkrankungen oder somatische Erkrankungen.
Wie viel Schlaf sollte man bekommen?
Schlafprobleme und in der Folge eine schlechte körperliche Verfassung und eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit sind in der Gesellschaft immer häufiger anzutreffen. Wir gehen zu spät ins Bett, wir gehen zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett, wir bekommen nicht genügend Schlafstunden, wir machen tagsüber ein Nickerchen und am Abend spüren wir es nicht.und abends fühlen wir uns nicht schläfrig und müde, wir können nicht einschlafen und gehen wieder sehr spät ins Bett. Dadurch entsteht eine Art Teufelskreis. Der Tagesrhythmus wird immer mehr gestört und die Schlafstörungen werden immer hartnäckiger und beeinträchtigen die Lebensqualität.
Ein richtiger Schlaf sollte bei Erwachsenen 7-8 Stunden dauern, wobei die Ruhezeit idealerweise in die Nachtstunden fällt, d. h. von etwa 22-11 Uhr bis etwa 7-8 Uhr morgens. Für Menschen mit geringem Schlafbedarf sind etwa 5-6 Stunden Schlaf die Norm. Viele Experten sind der Meinung, dass man mindestens 5 Stunden pro Nacht im Bett verbringen sollte.
Andererseits sollte die Gesamtschlafzeit 9 Stunden nicht überschreiten. Denn nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf wirkt sich negativ auf die Funktion und das Wohlbefinden des Körpers aus. Die Folgen von zu viel Schlaf sind meist: Kopfschmerzen, Reizbarkeit, ein Gefühl der Orientierungslosigkeit, verlangsamtes Denken, verminderte Konzentration, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, verschlechterte Stimmung, Schwäche, Energiemangel.
Schlaflosigkeit – Ursachen
Schlechte Schlafhygiene ist einer der Hauptfaktoren, die zum Auftreten von Schlaflosigkeit beitragen. Dies kann von einer Schlafumgebung, die einem gesunden Schlaf nicht zuträglich ist, über einen unregelmäßigen oder ungesunden Lebensstil bis hin zu übermäßiger Lichtexposition am Abend und in der Nacht und verschiedenen anderen Faktoren reichen.
Die häufigsten Ursachen für Schlaflosigkeit
- sitzende Lebensweise, Mangel an regelmäßiger körperlicher Betätigung,
- gestörter Tagesrhythmus, Schlafengehen und Aufstehen zu unterschiedlichen Zeiten,
- tagsüber ein Nickerchen machen,
- Übermäßige Exposition gegenüber blauem Licht am Abend (blaues Licht wird ausgestrahlt von: Smartphones, Tablets, Fernsehgeräte, Bildschirme),
- übermäßiger Konsum von Kaffee, starkem Tee und Energydrinks,
- Konsum von Alkohol und Nikotin am Abend,
- Essen vor dem Schlafengehen,
- Stress, geistige Anspannung,
- neurotische Störungen, Angstzustände, hartnäckige Gedanken, Anpassungsstörungen,
- traumatische Erfahrungen,
- Angst vor einer weiteren schlaflosen Nacht,
- zu viel Zeit im Bett verbracht,
- ungünstige Bedingungen im Schlafzimmer (unbequeme Matratze, zu viele elektronische Geräte, zu hohe Temperatur, zu grelles Licht, kein Lüften des Schlafzimmers vor dem Schlafengehen, Lärm von draußen, zu geringe Verdunkelung des Zimmers),
- chronische Schmerzen,
- bestimmte somatische Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Schlafapnoe, Harnwegserkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Demenz, Parkinson-Krankheit, psychische Erkrankungen),
- Abstinenzsyndrom bei Süchtigen,
- Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antidepressiva, Verhütungsmittel, Glukokortikosteroide).
Wenn wir uns über die Ursache unserer Schlaflosigkeit nicht sicher sind, können uns Tests helfen: EKG, EEG, Polysomnographie, Blutuntersuchungen, Hormonspiegel, Atemfunktionstests.
Schlaflosigkeit – Symptome und mögliche Auswirkungen
Schlaflosigkeit, die sich durch Schlafentzug oder Schlafmangel äußert, ist eine der häufigsten Schlafstörungen. Andere, wie Hypersomnie (zu langes Schlafen), Narkolepsie (unkontrollierte Schlafattacken), Schlaflähmung (Lähmungsgefühl beim Einschlafen oder Aufwachen), Schlafwandeln oder Albträume, treten viel seltener auf. Schlaflosigkeit kann sich bei jedem Menschen etwas anders äußern, aber sie geht immer mit der Unfähigkeit einher, eine ausreichende Anzahl von Stunden kontinuierlich und ungestört zu schlafen.
Die häufigsten Symptome von Schlaflosigkeit
- Probleme beim Einschlafen,
- Problem der Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Schlafs,
- Erregungszustände nach dem Schlafengehen, langes Hin- und Herdrehen, rasende Gedanken,
- flacher Schlaf,
- häufiges Aufwachen während der Nacht,
- die Nacht nicht durchschlafen oder erst am nächsten Morgen wieder einschlafen,
- zu schnelles Aufwachen (noch in der Nacht oder am Morgen) und nicht wieder einschlafen können,
- Energiemangel während des Tages, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Ablenkung, Reizbarkeit, schlechte geistige Leistungsfähigkeit.
Auswirkungen von Schlaflosigkeit
- Störung der Hormonausschüttung,
- Übergewicht und Fettleibigkeit,
- höheres Risiko, an Krebs zu erkranken,
- höheres Diabetes-Risiko,
- höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- schnellere Alterungsprozesse,
- schlechterer Hautzustand,
- geringere Immunität, größere Anfälligkeit für Infektionen,
- Verschlechterung des Gedächtnisses und der Konzentration, geringere geistige Leistungsfähigkeit, größere Neigung zu Fehlern (z. B. beim Zählen),
- Verschlechterung der Stimmung, depressive Zustände, verminderte Motivation.
Schlaflosigkeit – pharmakologische und nicht-pharmakologische Behandlung. Vorteile und Nachteile
Aufgrund des großen Ausmaßes des Problems und der Ursachen, die in den zivilisatorischen Bedingungen und den individuellen Gewohnheiten liegen, wird die Schlaflosigkeit immer häufiger als Zivilisationskrankheit bezeichnet. Wie jede Krankheit kann auch die Schlaflosigkeit auf vielfältige Weise behandelt werden. Schlaflosigkeit kann mit pharmakologischen Mitteln oder mit anderen Methoden, wie der Phytotherapie, behandelt werden.
Pharmakologische Behandlung von Schlaflosigkeit
Bei Schlaflosigkeit werden verschiedene Arten von Medikamenten eingesetzt: Schlaftabletten, Beruhigungsmittel (Benzodiazepin-Derivate), Antipsychotika und Antidepressiva. Die Verwendung dieser Arten von Arzneimitteln kann wirksam sein, hat aber auch ihre großen Schattenseiten. Es lohnt sich daher, als letztes Mittel zu ihnen zu greifen, wenn andere Methoden nicht funktionieren.
Die Nachteile der pharmakologischen Behandlung von Schlaflosigkeit sind vor allem das hohe Risiko der Abhängigkeit sowie das mögliche Auftreten zahlreicher Nebenwirkungen, wie z. B.: Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen, Schwäche, verminderte Libido, Angstzustände, Halluzinationen, Verwirrung, negative Auswirkungen auf die Bewegungskoordination (was zu Problemen beim Gehen und Halten des Gleichgewichts führt, StürzeGleichgewicht, Stürze), Bewusstseinsstörungen, Gefühle der Hoffnungslosigkeit, depressive Zustände, Selbstmordgedanken, übermäßige Tagesmüdigkeit, Schwindel, Gedächtnisstörungen.
Nicht-pharmakologische Behandlung von Schlaflosigkeit
Es ist nicht immer notwendig, starke Schlafmittel einzunehmen, um die Schlaflosigkeit loszuwerden. In vielen Fällen reicht es aus, den Lebensstil zu ändern (z. B. die Schlafenszeiten zu regulieren, sich körperlich zu betätigen usw.) oder einige Änderungen an der Schlafzimmereinrichtung vorzunehmen. Sind die Ursachen der Schlaflosigkeit psychischer Natur, so sind verschiedene Entspannungstechniken ein äußerst wirksames Mittel zur Bewältigung des Leidens. Auch die kognitive Verhaltenstherapie kann bei der nicht-pharmakologischen Behandlung von Schlaflosigkeit nützlich sein.
Natürliche Beruhigungs-, Entspannungs- und Anti-Stress-Präparate auf der Basis von Heilpflanzenextrakten wie Baldrian, Melisse, Hopfen, ashwagandha, Passionsblume und Lavendel wirken sehr gut. Mit Melatonin angereicherte Mehrkomponenten-Schlafmittel werden ebenfalls häufig verwendet (und erzielen sehr gute Ergebnisse). Pflanzliche Präparate haben den Vorteil, dass sie nicht süchtig machen, kein Risiko negativer Nebenwirkungen bergen und gesundheitlich völlig unbedenklich sind.
Was ist zu tun, wenn der Schlaf ausbleibt?
Etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung leidet bereits an Schlaflosigkeit, und noch Ende des 20. Jahrhunderts waren es etwa 30 %. Das Problem wird also immer größer. Wie Fachleute betonen, lohnt es sich, mit Schlafstörungen so früh wie möglich zu beginnen, bevor sie die Form einer chronischen, schweren Schlaflosigkeit annehmen, die Gesundheit und Leben bedroht. Was sollen wir tun, wenn der Schlaf ausbleibt, obwohl wir so gerne einschlafen würden?
Die wichtigste Empfehlung bei Schlaflosigkeit lautet, die Grundsätze der Schlafhygiene zu befolgen.
Es lohnt sich auch:
- treiben Sie regelmäßig Sport (vorzugsweise morgens oder nachmittags),
- besorgen Sie sich eine bequeme Matratze, ein gutes ergonomisches Kopfkissen und anderes Zubehör (z. B. eine beschwerte Bettdecke), das einen gesunden, tiefen Schlaf unterstützt,
- Achten Sie darauf, dass Sie sich am Abend entspannen, zur Ruhe kommen und Ihren Geist neu ausrichten,
- keine übermäßige Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern vor dem Schlafengehen,
- Regeln Sie die Zeiten, zu denen Sie ins Bett gehen und aufstehen,
- leichte Mahlzeiten essen,
- Zucker, verarbeitete Lebensmittel, Koffein und Alkohol einschränken,
- auf eine gesunde Ernährung achten, die reich an B-Vitaminen, Vitamin C und Magnesium ist,
- nicht zu rauchen und einen gesünderen Lebensstil zu pflegen.
Außerdem sollten Sie das Bett nur zum Schlafen und für das Sexualleben nutzen. Alle anderen Aktivitäten, wie Lesen, Ausruhen am Tag, Fernsehen, sollten außerhalb des Bettes durchgeführt werden.